Nachdenkliches zu den Aussagen der Flyer und der Website der GB & CIE GmbH, der Gemeinderatsfraktionen sowie der Gemeinde:
- Der Plan ist eine Luftnummer: z. B. Ausparken der Lkw nicht möglich.
- Das RIZ wird auf dem Uni-Campus gebaut.
- Eigene Zufahrt zum Gelände zeitgleich mit dem Bau des Gewerbegebietes:
- Laut staatlichem Bauamt erfolgt der Ausbau der B 22 keinesfalls die nächsten Jahre.
- Sperrung aller Einfallstraßen, auch der B 22, bis 2028 wegen Umbau der Hochbrücke nicht möglich.
- Ein kreuzungsfreier Ausbau daher völlig unrealistisch.
- Der von den Investoren propagierte Bodenbelag wurde bisher nur auf 150 Quadratmetern von der Stadt Offenbach ausprobiert. Er wurde als nicht praxistauglich befunden.
- Das Regenwasser wird in Regenrückhaltebecken mit vorgeschalteter Reinigung aufgefangen, kontrolliert und in die Vorflut (Ölschnitz) eingeleitet.
- Dass die Ölschnitz mit ihrem Auwald ein FFH-Gebiet, ein europäisches Schutzgebiet ist, wird nicht erwähnt.
Wenn alle Angaben der Investoren im Flyer, so realistisch sind wie die genannten: Was stimmt dann davon?
- Mind. 300 Arbeitsplätze: Absolut aus der Luft gegriffen, da gar nicht bekannt ist, welche Firmen sich ansiedeln. Woher nehmen? Zur Zeit fehlen 600.000 Fachkräfte!
- Mind. 1,0 Mio. € jährlicher Gewerbesteuer: Reine Behauptung, da gar nicht bekannt ist, welche Firmen sich ansiedeln und ob diese mindestens eine Betriebsstätte mit gewerbesteuerrelevanten Arbeitslöhnen gründen.
- Zusammen müssten diese Betriebsstätten in der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Lage über 7 Millionen Gewinn alleine in Lehen erzielen.
- Im Übrigen haben große Firmen, v. a. Logistiker, ihren Sitz wegen geringerer Unternehmenssteuern (z. B. 12 % Irland) meist im Ausland.
- Außerdem würden höhere Gewerbesteuern niedrigere Schlüsselzuweisungen und somit weniger Geld vom Staat bedeuten.
- Gewerbesteuervorauszahlungen = Risiko für die Gemeinde: Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage mussten bereits etliche Gemeinden z. B. Erlangen und Forchheim Millionenbeträge an Gewerbesteuern zurückzahlen. Finanzielles Desaster für die Gemeinden.
- Die derzeitige wirtschaftliche Lage spricht eindeutig gegen ein neues Gewerbegebiet. Firmen wie Ziegler Group, Rosenthal, diverse Autozulieferer (z. B. Brose Würzburg) verlagern ins Ausland, gehen insolvent, bauen Stellen ab.
- Beatmungszentrum: Woher sollen die Fachkräfte kommen? Abwanderung vom Klinikum vorprogrammiert. Die Personalnot am Klinikum und in den Seniorenwohnheimen spüren wir alle doch schon!
- Handwerkerhöfe: Alibifunktion, um die Bürgerinnen und Bürger zur Zustimmung zu bewegen. Derzeit extremer Mangel an Handwerkern.
- Fachbetriebe müssen schließen, da sie kein Personal finden.
- Traditionelle gutgehende Handwerksbetriebe, wie z. B. die Schlosserei Zink, Brauerei Herold (Büchenbach), Schreinerei Bezold (Plankenfels) haben erst kürzlich geschlossen.
Laut Website der GB & CIE GmbH eignet sich der Gewerbepark u. a. für:
Industrie-Logistik sowie für ein Sortier- und Retoure Zentrum.
Zu befürchten ist deshalb, dass ein Monstergewerbepark kommen wird, mit wenigen schlecht bezahlten Arbeitsplätzen und wenig Gewerbesteuer.
Seitens der auswärtigen Investoren gibt es keine Garantien, keine Referenzen. Weder die einzelnen Gesellschafter noch die GB & CIE GmbH haben bisher ein vergleichbares Objekt realisiert.
Die Gemeinde hat keinerlei Nachweise und Sicherheiten eingeholt. Sie überlässt nun die Entscheidung den Bürgerinnen und Bürgern. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn das Projekt schiefgeht?
Und dafür sollen wir unsere landwirtschaftlichen Flächen und unsere Natur unwiederbringlich vernichten?
Mehr Informationen unter: www.gewerbegebiet-lehen.de
Bitte nehmt Euch die Zeit und informiert Euch!
Eure Bürgerinitiative Lehen